Reibschweißtechnik für Kettenglieder gewinnt raiser-Innovationspreis
Österreichisches Forscherteam erhielt Trophäe in München
Um Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf diesem 2 Gebiet des Reibschweißens zu unterstützen und voranzutreiben, stiftete die Klaus Raiser GmbH & Co. KG aus Eberdingen zu ihrem 40-jährigen Bestehen den »raiser-Innovationspreis für Reibschweißen«. Am 12. März wurde die Trophäe zum zweiten Mal verliehen: Gewinner war ein Team aus Österreich.
Reibschweißen zeichnet sich durch leicht reproduzierbare hohe Qualitätsstandards, kurze Taktzeiten und hochwertige Schweißnähte aus. Es gehört zu den sichersten Verbindungsverfahren der modernen Fertigungstechnik und wird in vielen Branchen, wie der Automobilindustrie oder im Maschinen- und Anlagenbau eingesetzt. Um weitere Möglichkeiten des Verfahrens zu eröffnen und bestehende weiter zu verbessern, engagiert sich Raiser seit 28 Jahren in der Forschung – nicht zuletzt mit dem »raiser-Innovationspreis für Reibschweißen«.
Dr. Elmar Raiser, Geschäftsführer der Klaus Raiser GmbH & Co. KG: »Reibschweißen bietet ein enormes Potenzial in der Entwicklung. Die Möglichkeiten des Verfahrens und seiner unterschiedlichen Varianten sind bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Mit unserem Innovationspreis wollen wir Nachwuchskräfte fördern und anregen, ihre Neu- und Weiterentwicklungen zu präsentieren. Die hochkarätigen Beiträge für unsere zweite Preisverleihung zeigen, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind.« Wie schon 2011 für den ersten »raiser-Innovationspreis für Reibschweißen« nahmen Teilnehmer aus aller Welt – sowohl aus Universitäten als auch der Wirtschaft – an der Ausschreibung teil. Eine fünfköpfige Jury namhafter Fachleute aus Industrie und Forschung prüfte die sieben eingereichten Arbeiten nicht nur unter technischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten, sondern auch unter den Kriterien Wirtschaftlichkeit, Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Schließlich nominierte sie den Beitrag eines österreichischen Forscherteams, bestehend aus Kemal Mucic und Norbert Enzinger vom Institut für Werkstoffkunde und Schweißtechnik der TU Graz sowie Franz Fuchs von der pewag austria GmbH aus Kapfenburg, zum Thema »Lineares Reibschweißen von hochfesten Kettengliedern«.
Dieses innovative Verfahren bietet eine produktivere Alternative zum sonst üblichen Abtrennstumpfschweißen bei der industriellen Kettenfertigung. Während ein Halbkettenglied fest eingespannt ist, wird das Gegenstück in eine gradlinige Schwingbewegung versetzt, um an der Kontaktstelle die nötige Reibungswärme zu erzeugen. Durch Druck werden die beiden Teile dann vollständig miteinander verschweißt. Diese vollständig automatisierte Technik bringt viele Vorteile mit sich: Sowohl das Verschweißen von gegossenen, gesinterten oder geschmiedeten Materialien als auch das von verschiedenen Profilen und Geometrien wird möglich. Da es sich beim Reibschweißen um einen Festphasenfügeprozess handelt, entstehen keine Probleme beim Erstarren des Materials, wie beim Abtrennstumpfschweißen, und die Verbindungsqualität ist hervorragend. Zudem sind im Vergleich mit der üblichen Fügetechnik die Taktzeiten sehr viel kürzer, der Energiebedarf niedriger, und es entstehen keine Dämpfe, Gase oder Rauch.
Am 12. März überreichte Dr. Elmar Raiser den Preisträgern auf der Fachtagung »Erfahrungsaustausch Reibschweißen« an der SLV München (Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt München) die Trophäe und den mit 2.000 Euro dotierten Preis. Im Anschluss stellte dann Kemal Mucic dem Fachpublikum die innovative Entwicklung vor.